Im Pantheon der chinesischen Teesorten nimmt der Huang Jin Gui Oolong eine besondere Stellung ein. Bekannt für sein unvergleichlich blumiges Aroma und seine goldfarbenen Blattsprossen, ist diese Teesorte nach der Osmanthusblüte benannt, deren Duft sie nachempfindet. Ursprünglich stammt der Huang Jin Gui aus der Provinz Fujian in China, wo er hauptsächlich in der Region Anxi angebaut wird.
Im Vergleich zu seinem engeren Verwandten, dem Tie Guan Yin Oolong, zeichnet sich der Huang Jin Gui durch eine leichtere Oxidation und eine betont floralere Geschmacksrichtung aus. Dies führt zu einem erfrischenden Teeerlebnis mit einer subtilen Süße, die Teeliebhaber weltweit schätzen. Die sorgfältige Verarbeitung, die sowohl die Welkung der Teeblätter als auch das Rollen und Trocknen umfasst, trägt wesentlich zum markanten Charakter des Huang Jin Gui bei.
In diesem Artikel
- Huang Jin Gui ist ein blumiger Oolong-Tee mit Herkunft aus der chinesischen Provinz Fujian.
- Er unterscheidet sich von anderen Oolong-Tees durch seine leichte Oxidation und sein süßes, florales Aroma.
- Die sorgfältige Verarbeitung trägt entscheidend zum einzigartigen Geschmacksprofil des Huang Jin Gui bei.
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Ursprung und Geschichte
Die Geschichte des Huang Jin Gui Oolong Tees ist tief verwurzelt in der chinesischen Teekultur und untrennbar mit der Region Anxi in der Provinz Fujian verbunden. Diese Region ist berühmt für ihre herausragenden Oolong Teesorten, zu denen auch der Huang Jin Gui zählt.
Anxi Oolong Tees
Anxi in der Provinz Fujian ist eine für die Produktion von Oolong Tee bekannte Region. Oolong Tees aus Anxi sind für ihre hohe Qualität und ihre Vielfalt an Geschmacksprofilen berühmt. Der Ursprung dieser Tees lässt sich auf die Hochlagen von Anxi zurückverfolgen, wo das lokale Klima und die Bodenbeschaffenheit ideale Bedingungen für den Teeanbau bieten. Die Geschichte des Anbaus von Oolong Tee in Anxi County reicht weit in die Vergangenheit zurück und ist ein wichtiger Bestandteil des kulturellen Erbes der Region.
Huang Jin Gui und Tieguanyin
Huang Jin Gui hat eine enge Verbindung zu einem anderen bekannten Anxi Oolong Tee, dem Tieguanyin, und beide haben ihren Ursprung in dieser kulturreichen Region. Während Tieguanyin für seinen erdigen, nussigen Geschmack bekannt ist, zeichnet sich Huang Jin Gui durch süße, blumige Noten mit einem Hauch von Honig aus. Laut Überlieferungen wurde der Huang Jin Gui Oolong erstmals in Luo Yan und insbesondere im Dorf Mei Zhuang angebaut. Die erste Identifizierung dieser Teesorte soll im 19. Jahrhundert stattgefunden haben. Der Tee verdankt seinen Namen der golden-gelben Farbe junger Blätter und dem blumigen Aroma, das an Osmanthus erinnert. Mei Zhuang wurde durch die Geschichte einer Frau namens Wang Dan berühmt, die diese Teesorte nach ihrer Hochzeit dort pflanzte und damit zur Verbreitung von Huang Jin Gui beitrug.
Kultivar und Landwirtschaft
Im Zentrum der Landwirtschaftstechniken von Huang Jin Gui steht das handwerkliche Können, das von Generationen von Teebauern verfeinert wurde. Fortschrittliche Anbaumethoden verknüpfen traditionelles Wissen und moderne Techniken, um die Qualität des Varietals Huang Jin Gui hervorzuheben.
Landwirtschaftliche Praktiken
Teebauern kultivieren Huang Jin Gui Tee in den bergigen Regionen Anxis in der Provinz Fujian. Sie legen einen großen Wert auf nachhaltige Anbaumethoden. Die Bewässerung erfolgt kontrolliert und der Erntezeitpunkt wird präzise gewählt, um das beste Aroma aus den Teeblättern zu extrahieren. Aufgrund des subtropischen Klimas im Anbaugebiet herrschen ideale Bedingungen für ein langsames Wachstum der Teesträucher, was die Entwicklung komplexer Aromen begünstigt. Pflanzenschutz wird verantwortungsvoll und mit Rücksicht auf die Umwelt durchgeführt.
Die Ernte von Huang Jin Gui ist ein Arbeitsintensiver Prozess. Teebauern prüfen persönlich die Beschaffenheit jedes einzelnen Teeblatts vor der Ernte. Die bevorzugte Methode der Ernte ist das Handpflücken, um die Integrität der Teeblätter und Knospen zu bewahren. Neue Kultivare wie Ben Shan, Jin Guanyin und Hairy Crab entstehen durch Kreuzung und Selektion, um spezifische Eigenschaften und Aromen in den Vordergrund zu stellen.
Huang Jin Gui Varietal
Das Varietal Huang Jin Gui, bekannt für seine goldgelben Knospen und sein blumiges Aroma, ist neben Tie Guan Yin einer der berühmtesten Tees aus Anxi. Die Teepflanze gehört zu den halbfermentierten Oolongs, welches sich in vielfältigen Geschmacksnoten von süß bis blumig äußert. Die Farbe der Infusion variiert von Gelb bis zu einem hellen Gold.
Bei Huang Jin Gui werden die Teesträucher in der Regel zwei- bis dreimal pro Jahr geerntet. Dabei wird besonders auf junge und zarte Blätter Wert gelegt, um die feinen und fruchtigen Geschmacksnoten zu erhalten. Der Name „Huang Jin Gui“ ist genau auf diese Aspekte zurückzuführen – „Huang Jin“ steht für das goldene Aussehen und „Gui“ für das duftige, osmanthusähnliche Aroma. Innovative Züchtungen wie Jin Guanyin oder Wang Dan werden ebenfalls aus dem ursprünglichen Huang Jin Gui Busch gezüchtet, um diverse Geschmäcker und Texturen zu entwickeln, die den Gaumen der Teeliebhaber weltweit erfreuen.
Verarbeitung und Aromaprofil
Huang Jin Gui Oolong, bekannt für sein charakteristisches Blumenaroma und honigartige Süße, durchläuft spezifische Verfahren, die sein unverwechselbares Geschmacksprofil prägen.
Trocknungs- und Röstverfahren
Trocknungsprozess:
- Anfangstrocknung: Frisch geerntete Blätter des Goldenen Osmanthus werden zunächst welken gelassen, um den Feuchtigkeitsgehalt zu reduzieren.
- Rösten: Danach folgt ein leichtes Rösten, das zur Entfaltung des fruchtigen und blumigen Geschmacks beiträgt, ohne eine zu starke Röstnote zu erzeugen.
Röstphasen:
- Erste Phase: Hierbei wird eine leichte Wärme angewandt, um die Grünnoten zu mildern.
- Weitere Phasen: Kann mehrmals erfolgen, je nach gewünschtem Grad der Aromaintensität.
Geschmacksprofile
Primäraromen:
- Blumig: Intensive Blumennoten, oft mit Anklängen an Orchidee und Osmanthusblüte.
- Süße: Eine natürliche, ausgeprägte Süße, die an Honig erinnert.
Sekundäromen:
- Fruchtig: Nuancen von reifem Obst, die ein fruchtiges Aroma beisteuern.
- Glattheit: Der Tee besitzt eine glatte Textur mit einer geringen Adstringenz.
Farbe:
- Die Blätter reflektieren einen goldenen Schimmer, welcher auch in der Tasse nach dem Aufgießen zu finden ist.
Besonderheiten:
- Der geschätzte Jade Oolong steht im Einklang mit seiner Farbe und seinem edlen Geschmack, wobei kein Merkmal das andere überdeckt, sondern eine Balance aus Süße, Blumenaroma und Fruchtigkeit darstellt.
Zubereitung und Genuss
Huang Jin Gui Oolong zeichnet sich durch seine besondere Zubereitungsmethode und tief verwurzelte Genusskultur aus. Die sorgfältige Herangehensweise betont die einzigartigen Aromen und Nuancen dieses edlen Tees.
Braumethoden
Gong Fu Cha: Diese traditionelle chinesische Braumethode betont die sensorischen Qualitäten des Huang Jin Gui Oolong. Der Tee wird in kleineren Mengen mit kurz aufeinanderfolgenden Aufgüssen zubereitet, um unterschiedliche Geschmacksprofile hervorzubringen.
- Menge: Etwa 5 Gramm Tee pro 100 ml Wasser.
- Wassertemperatur: Idealerweise um 85-95°C.
- Ziehzeit: Der erste Aufguss dauert meist 30 Sekunden und die folgenden jeweils einige Sekunden länger.
Westliche Methode: Bei dieser weniger komplexen Art der Zubereitung wird größeren Mengen Tee mehr Zeit zum Ziehen gegeben.
- Menge: Etwa 2 Gramm Tee pro 100 ml Wasser.
- Wassertemperatur: Circa 90°C.
- Ziehzeit: 3 bis 5 Minuten für einen intensiveren Geschmack.
Genusskultur
Der Genuss von Huang Jin Gui Oolong reicht von der reinen Geschmackswahrnehmung bis hin zur tiefgreifenden kulturellen Erfahrung. Dieser Tee wird traditionell in kleinen Teeschalen serviert, was zur Wertschätzung bei jedem Schluck einlädt.
- Grüner Tee vs. Oolong: Huang Jin Gui, als ein Oolong, ist teiloxidiert und bildet einen Mittelweg zwischen den nicht oxidierten grünen Tees und vollständig oxidierten schwarzen Tees.
- Geschmacksprofil: Die Aromen können floral und fruchtig sein, oft mit Nuancen von Osmanthusblüten.
- Taiwanese Oolongs: Im Vergleich zu taiwanesischen Sorten weist Huang Jin Gui als einer der chinesischen Oolong-Tees eigene Charakteristika auf wie die gelb-grüne Tassenfarbe.
- Gerollte Blätter: Die oft gerollten oder gefalteten Blätter entfalten sich während des Aufgusses und setzen dabei ihre ganze Geschmacksvielfalt frei.