Kombucha selbst gemacht: Ein Leitfaden

Kombucha selbst herstellen

Kombucha selbst herstellen ist ein faszinierendes Hobby, das in den letzten Jahren an Popularität gewonnen hat. Es handelt sich dabei um ein fermentiertes Teegetränk, das durch die Zugabe eines lebendigen Kulturen-Komplexes – auch bekannt als SCOBY (Symbiotic Culture Of Bacteria and Yeast) – zu einer Mischung aus Tee und Zucker hergestellt wird. Die Kombination aus Mikroorganismen im SCOBY wandelt den Zucker während der Fermentation in eine Vielzahl von Säuren, Vitaminen und anderen nützlichen Verbindungen um.

Die Herstellung von Kombucha zu Hause ermöglicht es, den Fermentationsprozess und die resultierenden Geschmacksprofile zu kontrollieren. Hierbei kann experimentiert werden, um Getränke nach individuellem Geschmack zu kreieren. Verschiedene Teesorten und Zuckerarten können verwendet werden, und durch Variation der Fermentationsdauer lässt sich der Endgeschmack beeinflussen. Darüber hinaus kann in der Zweitfermentation durch das Hinzufügen von Früchten, Kräutern oder Aromen das Geschmacksprofil des Kombuchas verfeinert werden.

Die Lagerung des fertigen Kombuchas ist ein weiterer wichtiger Aspekt, der dessen Haltbarkeit und Geschmacksentwicklung beeinflusst. Es wird empfohlen, das fermentierte Getränk kühl und an einem dunklen Ort aufzubewahren, um die Qualität zu erhalten und eine Überfermentation zu vermeiden.

In diesem Artikel

  • Kombucha wird durch Fermentation von Tee und Zucker mit einem SCOBY hergestellt.
  • Die Geschmacksentwicklung ist variabel und kann durch den Fermentationsprozess und Zusätze gesteuert werden.
  • Eine sachgemäße Lagerung ist entscheidend für Haltbarkeit und Geschmack des selbstgemachten Kombuchas.

Grundlagen der Kombucha-Herstellung

Kombucha wird durch Fermentation von Tee und Zucker mit einem SCOBY hergestellt.
Kombucha wird durch Fermentation von Tee und Zucker mit einem SCOBY hergestellt.
Bild: © Sven Oppermann

Bei der Herstellung von Kombucha sind die Auswahl des Tees, der Einsatz von Zucker und der Prozess der Fermentation von zentraler Bedeutung. Dies bildet die Basis für die Entwicklung des charakteristischen Geschmacks und die Eigenschaften des Kombuchas.

Wahl des Tees

Für die Kombucha-Herstellung ist Tee die wesentliche Zutat, da er die Basis für den Wachstum der Kulturen bietet. In der Regel wird schwarzer Tee verwendet, aber auch grüner Tee, Oolong oder weißer Tee sind beliebt. Wichtig ist hierbei, dass der Tee keine zusätzlichen Öle oder Aromen enthält, welche die Kulturen schädigen können. Kräutertees sind nicht zu empfehlen, da sie oft antimikrobielle Eigenschaften besitzen.

Zucker und seine Bedeutung

Zucker dient als Nahrungsquelle für die Bakterien und Hefen, die den Kombucha fermentieren. Rohrzucker ist hierbei die gängigste Wahl, doch auch Vollrohrzucker oder Rohrohrzucker werden verwendet. Die Menge des Zuckers beeinflusst sowohl die Fermentationsdauer als auch den Geschmack und den Alkoholgehalt des fertigen Kombuchas. Eine ausgewogene Menge sorgt für eine effektive Fermentation und das richtige Gleichgewicht zwischen Süße und Säure.

Prozess der Fermentation

Für die Fermentation wird der gesüßte Tee mit einer Kombucha-Ansatzflüssigkeit und einem Teepilz, dem sogenannten SCOBY, versetzt. Der Fermentationsprozess findet bei Raumtemperatur statt und sollte an einem dunklen Ort durchgeführt werden. Die Bakterien und Hefen wandeln den Zucker in Säuren, Alkohol und Kohlendioxid um. Dabei entstehen auch gesundheitsfördernde Substanzen. Nach 7-14 Tagen, je nach gewünschter Säure und Temperatur, ist der Kombucha fertig fermentiert und kann nach dem Herausnehmen des SCOBY und der Ansatzflüssigkeit für den nächsten Ansatz in den Kühlschrank gestellt werden.

Der SCOBY und seine Rolle

Die Geschmacksentwicklung ist variabel und kann durch den Fermentationsprozess und Zusätze gesteuert werden.
Die Geschmacksentwicklung ist variabel und kann durch den Fermentationsprozess und Zusätze gesteuert werden.
Bild: © Julia Oppermann

Der SCOBY, auch bekannt als „Teepilz“, ist das Herzstück bei der Herstellung von Kombucha. Er ist verantwortlich für die Fermentation des Tees und verwandelt ihn in ein probiotisches Getränk. Dieser Prozess ist reich an Nährstoffen und fördert das Immunsystem.

Pflege und Vermehrung des SCOBYs

Die Pflege des SCOBYs betrifft in erster Linie die Aufrechterhaltung strikter Hygiene während der Herstellung von Kombucha. Der SCOBY besteht hauptsächlich aus einer symbiotischen Kultur aus Bakterien und Hefen und produziert während des Fermentationsprozesses Zellulose. Die Oberfläche des SCOBYs sollte sauber gehalten werden, um eine Kontamination des Kombucha zu vermeiden.

Vermehrung des SCOBYs erfolgt natürlich während der Fermentation. Jeder neue Brauvorgang kann zur Bildung eines neuen SCOBY führen, der als „Baby-SCOBY“ bekannt ist. Dieser kann später für einen weiteren Ansatz oder zum Verschenken verwendet werden. Um einen gesunden SCOBY zu entwickeln, ist es entscheidend, ihn mit ausreichend Nährstoffen, in Form von Tee und Zucker, sowie Starterflüssigkeit zu versorgen.

Gesundheitsaspekte von SCOBY

Der SCOBY spielt eine wesentliche Rolle für die gesundheitlichen Vorteile von Kombucha. Das Getränk enthält eine Vielzahl von Mikroorganismen, die positive Auswirkungen auf das Immunsystem haben können und es zu einem probiotischen Getränk machen. Die Kultur kann helfen, eine gesunde Bakterienflora im Darm aufzubauen und zu erhalten.

Dennoch sollte man bedenken, dass Kombucha kein Wundermittel ist und der Konsum im Rahmen einer ausgewogenen Ernährung erfolgen sollte. Wissenschaftliche Studien zur Wirksamkeit und zu den gesundheitlichen Nutzen sind noch nicht abschließend, und der individuelle Nutzen kann variieren.

Zubereitung und Rezeptvarianten

Eine sachgemäße Lagerung ist entscheidend für Haltbarkeit und Geschmack des selbstgemachten Kombuchas.
Eine sachgemäße Lagerung ist entscheidend für Haltbarkeit und Geschmack des selbstgemachten Kombuchas.
Bild: © Petra Hassenstein

Die Zubereitung von Kombucha ist unkompliziert und bietet viel Raum für kreative Variationen. Das Grundrezept ist die Basis für einen schmackhaften Kombucha und kann mit verschiedenen Zutaten je nach Geschmack und gewünschten Nährwerten angepasst werden.

Das Grundrezept

Um Kombucha selbst zu machen, benötigt man lediglich vier Basiszutaten und einen Kombucha-Teepilz, auch SCOBY genannt. Hier ist eine schrittweise Anleitung für das Grundrezept:

  1. Zutaten zusammentragen:

    • 1 Liter Wasser
    • 8 Gramm Tee (vorzugsweise Schwarz- oder Grüntee)
    • 90-100 Gramm Zucker
    • 150 ml Kombucha-Ansatzflüssigkeit
    • 1 SCOBY
  2. Anleitung:

    • Das Wasser zum Kochen bringen und den Tee hinzufügen.
    • Den Tee für rund 15-20 Minuten ziehen lassen, dann den Zucker einrühren und im Tee auflösen.
    • Die Lösung abkühlen lassen, durch ein Sieb geben und in ein weites Gefäß füllen.
    • Den SCOBY und die Ansatzflüssigkeit hinzugeben.

Kreative Variationen

Nachdem das Grundrezept gemeistert ist, kann man kreativ werden und verschiedene Geschmacksrichtungen ausprobieren. Hier einige Ideen:

  1. Früchte und Beeren:

    • Hinzufügen von Fruchtstücken oder Beeren nach der Fermentation bietet ein natürliches Aroma und zusätzliche Nährwerte.
  2. Kräutertees und Gewürze:

    • Ein Experimentieren mit verschiedenen Kräutertees wie Kamille oder Pfefferminze sowie Gewürzen wie Ingwer bietet vielfältige Geschmacksrichtungen.
  3. Aromen:

    • Natürliche Aromastoffe, Essenzöle oder sogar getrocknete Blüten können für ein einzigartiges Kombucha-Erlebnis sorgen.

Indem man mit diesen Komponenten experimentiert, kann man eine Vielzahl an Rezepten entwickeln, die den persönlichen Geschmack treffen und gleichzeitig die positiven Eigenschaften von Kombucha als fermentiertes Getränk beibehalten.

Zweitfermentation und Geschmacksentwicklung

Nach der Erstfermentation von Kombucha folgt die Zweitfermentation, ein Prozess, der das Getränk spritzig macht und den Geschmack verfeinert. Sie ermöglicht die Entwicklung von Kohlensäure und intensiven Geschmacksprofilen durch die Zugabe von diversen Aromaträgern wie Früchten oder Kräutern.

Anleitung zur Zweitfermentation

Der Prozess der Zweitfermentation beginnt damit, dass der fertig fermentierte Kombucha in ein Gärgefäß umgefüllt wird. Wichtig dabei ist, dass das Gefäß für die Zweitfermentation einen luftdichten Verschluss besitzt, um die Bildung von Kohlensäure zu ermöglichen.

  1. Kombucha abfüllen: Der fermentierte Kombucha wird aus dem ersten Gärgefäß entnommen und in Flaschen umgefüllt. Dabei sollte ein Gummi- oder Tuchfilter verwendet werden, um Verunreinigungen zu vermeiden.
  2. Zugabe von Geschmacksträgern: Nun werden Geschmacksträger wie Früchte, Beeren, Kräuter oder Honig hinzugefügt.
  3. Verschließen: Anschließend werden die Flaschen fest verschlossen, um den Druck für die Entstehung von Kohlensäure zu erhöhen.
  4. Ruhephase: Die Flaschen bleiben für einige Tage bei Raumtemperatur stehen, damit die Zweitfermentation stattfinden kann. Die Dauer kann je nach gewünschtem Kohlensäure- und Aromengehalt variieren.

Aromatisierungstechniken

Die Aromatisierung während der Zweitfermentation ist entscheidend für das Endgeschmackserlebnis.

  • Fruchtzugabe: Für eine natürliche und frische Note können ganze Früchte, Fruchtpürees oder Säfte hinzugefügt werden.
  • Einsatz von Kräutern und Gewürzen: Kräuter wie Minze oder Rosmarin und Gewürze wie Ingwer verleihen ein unverwechselbares Aroma.
  • Verwendung von Honig oder Zucker: Diese Süßungsmittel fördern nicht nur die Gärung, sondern können auch den Geschmack weicher und voller machen.

Durch die Zweitfermentation erhält man nicht nur ein erfrischendes Kombucha-Limonade-Gefühl, sondern kann auch kreativ werden und eigene Aromenkreationen entwickeln.

Lagerung und Konservierung

Die richtige Lagerung und Konservierung von Kombucha verlängert dessen Haltbarkeit und bewahrt die qualitativen Merkmale wie Geschmack, Gehalt an B-Vitaminen und organischen Säuren. Speziell auf die Abfüllung und die Bedingungen zur Aufbewahrung muss geachtet werden, um die Qualität und Sicherheit des Getränks zu garantieren.

Abfüllung und Aufbewahrung

Nachdem der Fermentationsprozess abgeschlossen ist, wird der Kombucha in Flaschen abgefüllt. Es ist wichtig, saubere Glasgefäße zu verwenden, die eine gute Abdichtung ermöglichen. Der Kombucha sollte dabei noch einen Restgehalt an Milchsäure und Essigsäure enthalten, welcher für die Konservierung und den charakteristischen Geschmack sorgt. Die Abdeckung mit einem luftdurchlässigen Tuch ist während der Fermentation notwendig, später sollte der Kombucha jedoch luftdicht verschlossen werden, um eine Kontamination zu vermeiden und Kohlensäure im Getränk zu halten.

  • Aufbewahrungsort: Der Kühlschrank eignet sich am besten zur Aufbewahrung von Kombucha, da die kühle Temperatur die Fermentation verlangsamt und den pH-Wert stabil hält.
  • Temperatur: Idealerweise sollte der Kombucha kalt gestellt werden, um die Bildung von Alkohol und zu viel Kohlensäure zu verhindern.

Tipps für die Haltbarkeit

Um die Haltbarkeit des Kombucha zu maximieren, sollten folgende Punkte beachtet werden:

  • Unpasteurisiert: Kombucha sollte nicht pasteurisiert werden, da dies die enthaltenen Mikroorganismen zerstören und somit auch die positiven Eigenschaften, wie die organischen Säuren und B-Vitamine, mindern würde.
  • pH-Wert: Es sollte darauf geachtet werden, dass der pH-Wert des Ansatzes vor der Abfüllung zwischen 2,5 und 3,5 liegt, was ein Indikator für die ordnungsgemäße Säuerung und die Haltbarkeit ist.
  • Flasche: Die Verwendung von dunklen Flaschen kann helfen, die Qualität des Kombucha vor Licht zu schützen, da UV-Strahlung die Inhaltsstoffe abbauen kann.

Durch das Beachten dieser Richtlinien kann der selbst hergestellte Kombucha so lange wie möglich in seiner besten Qualität aufbewahrt werden.

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