Jingmai Pu-Erh: Besonderheiten dieser Pu-Erh Tee-Region

Jingmai Pu-Erh

Jingmai Pu-Erh stammt aus einem der bekanntesten Teeanbaugebiete Chinas, dem Jingmai-Berg in der Provinz Yunnan. Dieses Areal ist berühmt für seine uralten Teebäume und tief verwurzelte Teekultur, die hauptsächlich durch die ethnischen Gruppen der Dai und Blang gepflegt wird. Die Teegärten von Jingmai spiegeln eine jahrtausendealte Tradition wider, die auf Praktiken beruht, die bis ins 10. Jahrhundert zurückreichen. Die lange Geschichte und die speziellen Anbaubedingungen prägen die einzigartigen Eigenschaften des dort produzierten Pu-Erh-Tees.

Die Pu-Erh-Tees aus Jingmai werden hoch geschätzt für ihren Geschmack und ihre Vielfalt. Sie werden in traditionellen Verfahren hergestellt, wobei zwischen Sheng Pu-Erh, dem ursprünglichen Grüntee, und Shu Pu-Erh, dem post-fermentierten Tee, unterschieden wird. Die Teeplantagen sind eingebettet in eine reichhaltige Flora und bieten ein besonderes Ökosystem, das die Qualität und den Charakter des Tees beeinflusst. Verkostungsnotizen spiegeln die komplexen Aromen wider, die von der jahrelangen Kultivierung und dem Terroir des Jingmai-Berges herrühren.

In diesem Artikel

  • Jingmai Pu-Erh reflektiert eine jahrtausendealte Teetradition aus Yunnan in China.
  • Die einzigartigen Aromen des Tees sind das Ergebnis traditioneller Herstellungsverfahren und des speziellen Ökosystems von Jingmai.
  • Verkostungsnotizen des Jingmai Pu-Erh zeigen eine komplexe Aromenvielfalt, beeinflusst durch die alten Teewälder und die Biodiversität des Gebiets.

Der Jingmai Berg und sein Erbe

Jingmai Pu-Erh reflektiert eine jahrtausendealte Teetradition aus Yunnan in China.
Jingmai Pu-Erh reflektiert eine jahrtausendealte Teetradition aus Yunnan in China.
Bild: © Petra Hassenstein

Im November 2023 wurde die Kulturlandschaft der alten Teeplantagen des Jingmai Berges offiziell zum Weltkulturerbe erklärt. Die Region zeichnet sich durch eine tiefe Verwurzelung der Teeherstellungstradition aus und beherbergt einzigartige soziokulturelle Praktiken der lokalen Dai- und Blang-Gemeinschaften.

Weltkulturerbe und Schutzmaßnahmen

Die Kulturlandschaft des Jingmai Berges umfasst traditionelle Dörfer, tiefe Wälder und alte Teepflanzungen, die organisch über Jahrhunderte gewachsen sind. Dieses Gebiet reflektiert eine harmonische Interaktion zwischen Mensch und Natur und wurde von der UNESCO als Weltkulturerbe anerkannt. Die Anerkennung als Weltkulturerbe verpflichtet zu besonderen Schutzmaßnahmen, um die Authentizität und Integrität der Landschaft zu bewahren. Der Schutz der Umgebung und der traditionellen Teeanbaugebiete ist essenziell, um das Erbe für zukünftige Generationen zu sichern.

  • Umweltschutz: Erhaltung der natürlichen Ressourcen und der biologischen Vielfalt.
  • Kultureller Schutz: Sicherstellung der Bewahrung der traditionellen Praktiken und des immateriellen Kulturerbes.
  • Regulierungsmaßnahmen: Entwicklung von Richtlinien zur nachhaltigen Nutzung des Gebiets.

Die Kultur der Dai und Blang Völker

Der Jingmai Berg ist Heimat der indigenen Dai- und Blang-Gemeinschaften, deren Kulturen untrennbar mit der Teeherstellung verbunden sind. Die Blang, als eine der ältesten Teeanbau treibenden Ethnien, zählen zu den Gründungsmitgliedern der „Ancient Tea Horse Road“, einem historischen Handelsnetzwerk, das den Teehandel in der Region stark beeinflusste. Die Kultur und Festlichkeiten dieser Völker, wie zum Beispiel das Wasser-Spritz-Festival der Dai, bereichern das kulturelle Erbe des Jingmai Berges.

  • Dai-Gemeinschaft: Sie pflegt eine reiche Tradition des Teeanbaus und feiert farbenfrohe Feste.
  • Blang-Ethnizität: Bekannt für ihre tiefe Verbindung zu den alten Teeplantagen und für den Erhalt des traditionellen Wissens über Teeproduktion.

Diese kulturellen Aspekte und die Einzigartigkeit der natürlichen Umgebung tragen dazu bei, dass der Jingmai Berg als Weltkulturerbe eingestuft und geschützt wird, um seine Kultur und Traditionen für die Nachwelt zu erhalten.

Pu-Erh Tee: Herstellung und Arten

Die einzigartigen Aromen des Tees sind das Ergebnis traditioneller Herstellungsverfahren und des speziellen Ökosystems von Jingmai.
Die einzigartigen Aromen des Tees sind das Ergebnis traditioneller Herstellungsverfahren und des speziellen Ökosystems von Jingmai.
Bild: © Sven Oppermann

Pu-Erh Tee, eine von der chinesischen Provinz Yunnan stammende Teesorte, zeichnet sich durch seine einzigartigen Herstellungsprozesse und die Unterscheidung zwischen rohem und gereiftem Tee aus.

Rohes versus Reifes Pu-Erh

Roher Pu-Erh, auch Sheng genannt, wird aus Camellia sinensis Blättern hergestellt und ohne vorherige Fermentation gepresst. Im Gegensatz dazu erlangt reifes Pu-Erh (Shu) seinen Charakter durch eine beschleunigte Fermentation, die ihm ein reiches Aroma verleiht.

  • Rohes Pu-Erh (Sheng): Natürliche Alterung über Jahre hinweg
  • Gereiftes Pu-Erh (Shu): Beschleunigter Fermentationsprozess

Techniken der Fermentation

Die Fermentation ist ein Schlüsselprozess in der Produktion von Pu-Erh. Während Sheng Pu-Erh natürlich altert und über Jahrzehnte hinweg fermentieren kann, wird Shu Pu-Erh einem beschleunigten Fermentationsverfahren unterzogen, das die Alterung simuliert und das Endprodukt in kürzerer Zeit trinkfertig macht.

Geschichte und Tradition der Teeherstellung

Die Tradition der Pu-Erh Teeherstellung ist tief in den alten Teeplantagen Yunnans verwurzelt. Dort kultivieren traditionelle Dörfer seit Generationen Pu-Erh aus alten Teehainen und -wäldern:

  • Alte Teeplantagen: Repräsentieren die ursprünglichen Terroirs
  • Bewirtschaftung: Teils wildwachsend, teils organisch angebaut

Zusätzliche Elemente:

  • Partition Forests: Alte Teehaine werden traditionell in Parzellen unterteilt, wodurch das seltene Erbe alter Teewälder erhalten bleibt.
  • Texture und Geschmack: Während der Reifung entwickeln Pu-Erh Tees eine vielschichtige Textur und ein komplexes Aroma.

Flora und Ökosysteme von Jingmai

Verkostungsnotizen des Jingmai Pu-Erh zeigen eine komplexe Aromenvielfalt, beeinflusst durch die alten Teewälder und die Biodiversität des Gebiets.
Verkostungsnotizen des Jingmai Pu-Erh zeigen eine komplexe Aromenvielfalt, beeinflusst durch die alten Teewälder und die Biodiversität des Gebiets.
Bild: © Sven Oppermann

Die Region um den Jingmai Berg in der Provinz Yunnan ist bekannt für ihre reichhaltige Biodiversität und die gleichermaßen historischen wie biologisch bedeutenden Teeplantagen. Das Ökosystem des Jingmai zeichnet sich durch eine Vielzahl an einheimischen Pflanzenarten aus, die in den subtropischen Wäldern und Teehainen gedeihen.

Die alten Teeplantagen von Jingmai beherbergen eine Anzahl von Teebäumen (Camellia sinensis), die einige der ältesten der Welt sind. Interessanterweise wird die Pflege und Ernte der Teeblätter seit Jahrtausenden praktiziert, wobei traditionelles Wissen und ökologischer Umgang hochgehalten werden. Dies hat zu einem organischen Anbaumodell geführt, welches die natürliche Flora und die Gesundheit der Umwelt fördert.

Weiterhin sorgt der aktive Schutz der alten Teehaine dafür, dass die Wälder um Jingmai als natürliches Reservoir für die heimische Flora und Fauna fungieren. Dort findet man:

  • Schattenbäume: Diese gewähren Schutz und erhalten das Feuchtigkeitsniveau, was für das Wachstum der Teepflanzen essentiell ist.
  • Vielfältige Pflanzenarten: Ein Mosaik aus kleinen Kulturen und natürlichen Waldabschnitten fördert ein ausgewogenes Ökosystem.

Dank der organischen Anbaumethoden wird das Gleichgewicht zwischen den Teeplantagen und den benachbarten Waldgebieten gewährleistet, was wiederum die Resilienz der Landschaft vor Umwelteinflüssen stärkt. Der Erhalt dieser alten Landwirtschaftssysteme ist nicht nur für die Kultur, sondern auch für die ökologische Integrität der Region von Bedeutung.

Zusammenfassend bildet Jingmai ein ausgezeichnetes Beispiel für den Einklang zwischen traditionellen Anbaupraktiken und dem Schutz natürlicher Ökosysteme, insbesondere die Wahrung der alten Teehaine als unersetzlichen Teil des kulturellen und natürlichen Erbes.

Jingmai Pu-Erh Verkostungsnotizen

Jingmai Pu-Erh, bekannt für seine komplexen Aromaprofile, stammt aus den alten Tee-Wäldern des Jingmai Mountains in China. Die Verkostungsnotizen der beiden Haupttypen von Pu-Erh – roh (Sheng) und gereift (Shu) – offenbaren ein Spektrum von Geschmacksrichtungen und Aromen, die von der Art der Fermentation und den altüberlieferten Anbaumethoden beeinflusst werden.

Roher (Sheng) Jingmai Pu-Erh:

  • Floral: Oft bemerkt man zarte blumige Noten.
  • Frucht: Leichte Fruchtaromen können vorhanden sein.
  • Frische: Häufig wird eine angenehme Frische wahrgenommen.
  • Honig: Noten von Honig sind manchmal im Nachgeschmack zu finden.
  • Erde: Weniger erdig als sein gereiftes Gegenstück.
  • Bitterkeit: Eine angemessene Bitterkeit, die sich mit der Zeit in Süße verwandelt.
  • Glätte: Tendenziell glatt und weich im Mundgefühl.

Gereifter (Shu) Jingmai Pu-Erh:

  • Erdig: Kräftige, bodenständige Töne sind charakteristisch.
  • Holzig: Noten von gereiftem Holz oder Laub.
  • Honig: Der Honiggeschmack kann intensiver sein als bei Sheng Pu-Erh.
  • Weichheit: Sehr weich im Mundgefühl.
  • Glätte: Die Glätte ist durch den Reifeprozess verstärkt.
  • Feuchtigkeit: Die hohe Luftfeuchtigkeit bei der Herstellung beeinflusst die Mikrobenaktivität und fördert die Umwandlung des Tees.

Zubereitungsempfehlungen:

Für die optimale Verkostung von Jingmai Pu-Erh sollte die Wassertemperatur nahe dem Siedepunkt liegen. Bei Sheng Pu-Erh liegt die ideale Temperatur zwischen 85°C und 90°C, während für Shu Pu-Erh nahezu kochendes Wasser empfohlen wird, um die vielen Schichten der Aromen hervorzuheben.Die nicht-fermentierten und leicht fermentierten Tees profitieren von kürzeren Ziehzeiten, während die stärker fermentierten Tees längere Ziehzeiten vertragen können.

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