Kama-iri Matcha: Alles über die Besonderheiten von Kama-iri Matcha

Kama-iri Matcha

Die Welt des japanischen Tees ist faszinierend und komplex, wobei Kama-iri Matcha eine besonders interessante Varietät darstellt. Im Gegensatz zu den weit verbreiteten grünen Tees wie Matcha und Sencha, die in der Regel durch das Dämpfen der Teeblätter hergestellt werden, zeichnet sich Kama-iri Matcha durch einen einzigartigen Herstellungsprozess aus. Die Blätter dieses seltenen Tees werden geröstet, was ihm ein charakteristisches Geschmacksprofil verleiht.

In Japan, speziell in bestimmten Gebieten der Kyushu-Region, ist Kama-iri Matcha für seine qualitativen Eigenheiten geschätzt, obwohl er weniger als 0,02% der japanischen Tee-Produktion ausmacht. Der Prozess, der auf eine jahrhundertalte chinesische Methode zurückgeht, bietet Teeliebhabern einen weniger verbreiteten Einblick in die Vielfalt der Teezubereitung und -geschmäcker, die Japan zu bieten hat.

In diesem Artikel

  • Kama-iri Matcha ist eine seltene Teeart mit einzigartigem Geschmacksprofil durch das Rösten der Teeblätter.
  • Trotz seiner geringen produktionsmengen ist Kama-iri Matcha wegen seines traditionellen Herstellungsprozesses geschätzt.
  • Dieser Tee bietet einen ungewöhnlichen Einblick in die kulturelle Teepraxis und die Vielfalt japanischer Teesorten.

Geschichte und Herkunft

Kama-iri Matcha ist eine seltene Teeart mit einzigartigem Geschmacksprofil durch das Rösten der Teeblätter.
Kama-iri Matcha ist eine seltene Teeart mit einzigartigem Geschmacksprofil durch das Rösten der Teeblätter.
Bild: © Petra Hassenstein

Kama-iri Matcha ist eine seltene Teesorte, die ihre Wurzeln in der traditionellen japanischen Teekultur hat und sich durch eine besondere Herstellungsmethode auszeichnet. Die Produktion findet vornehmlich in Regionen Japans statt, die für ihre lange Geschichte der Teeherstellung bekannt sind.

Traditionelle Herstellung

Die Herstellung von Kama-iri-cha, zu dessen Familie Kama-iri Matcha gehört, unterscheidet sich von der des üblicheren Sencha durch die Erhitzung der Teeblätter. Anstatt die Blätter wie beim Sencha zu dämpfen, werden sie kurz über Kama, das sind spezielle eiserne Pfannen, geröstet. Dieser Prozess bewahrt die ursprünglichen Aromen und schafft ein ausgeprägtes Geschmacksprofil.

Regionale Unterschiede

In den verschiedenen Teeanbaugebieten Japans wie Shizuoka und Uji entwickelten sich unterschiedliche Produktionsmethoden und Qualitätsstandards von Kama-iri Matcha. Shizuoka ist bekannt für seine innovativen Anbautechniken, während Uji, als älteste Teeregion Japans, für seine traditionellen Methoden und hochwertigen Teesorten berühmt ist. Die Kama-iri-cha Shibamoto, eine in der Region verwendete Methode, ist namensgebend für ein spezielles Röstverfahren, das dieser Teesorte ein einzigartiges Aroma verleiht.

Anbau und Verarbeitung

Trotz seiner geringen produktionsmengen ist Kama-iri Matcha wegen seines traditionellen Herstellungsprozesses geschätzt.
Trotz seiner geringen produktionsmengen ist Kama-iri Matcha wegen seines traditionellen Herstellungsprozesses geschätzt.
Bild: © Sven Oppermann

Die Herstellung von Kama-iri Matcha ist ein Prozess, der traditionelle Anbauweisen mit einem unverwechselbaren Röstverfahren kombiniert. Dies verleiht dem Matcha Tee seine einzigartige Note.

Ernteverfahren

Bei der Kultivierung von Kama-iri Matcha spielen spezielle Tee Kultivare eine maßgebliche Rolle. Eines der häufig verwendeten Kultivare ist der Benifûki, bekannt für seine aromatischen Eigenschaften. Die Ernte der Teeblätter erfolgt vorzugsweise per Hand, um eine hohe Qualität zu gewährleisten. Insbesondere während des Spätherbstes ist das Zairai-Kultivar beliebt, das traditionelle Teeplantagen prägt. Die Selektion der Blätter bleibt auf die frischesten und jüngsten beschränkt, um die bestmögliche Geschmacksentfaltung zu erreichen.

Röstprozess

Im Unterschied zu herkömmlichen Matcha-Verarbeitungsmethoden werden bei Kama-iri Matcha die Teeblätter direkt nach der Ernte in einer Keramikpfanne geröstet. Dieser Prozess wird als „Kama-iri“ bezeichnet und erfolgt meist unmittelbar auf der Teeplantage. Das Rösten stoppt die Oxidation, bewahrt die grüne Farbe der Blätter und trägt zu einem charakteristisch nussigen Geschmack bei.

Sorten und Geschmacksprofile

Dieser Tee bietet einen ungewöhnlichen Einblick in die kulturelle Teepraxis und die Vielfalt japanischer Teesorten.
Dieser Tee bietet einen ungewöhnlichen Einblick in die kulturelle Teepraxis und die Vielfalt japanischer Teesorten.
Bild: © Petra Hassenstein

Die Vielfalt von Kama-iri Matcha bietet eine beeindruckende Palette an Geschmacksprofilen, die durch verschiedene Sorten und regionalen Besonderheiten geprägt sind. Wichtige Einflussfaktoren auf den Geschmack sind die Verarbeitungsmethoden, die Aminosäuren und das Vorhandensein von L-Theanin.

Sensorische Eigenschaften

Beim Genuss von Kama-iri Matcha sind die sensorischen Eigenschaften ausschlaggebend. Diese reichen von Umami, der geschätzten fünften Geschmacksrichtung, die für ihre wohlschmeckende Tiefe bekannt ist, bis hin zu subtilen Süß– und Bitter noten. Die Balance zwischen Süße und Bitterkeit wird durch den Gehalt an Aminosäuren bestimmt, wobei L-Theanin eine Schlüsselrolle spielt.

  • Umami: Charakteristisch für hochwertigen Matcha wie Gyokuro, reich an Aminosäuren.
  • Süße: Natürlich entstehend durch die Photosynthese in den Teepflanzen.
  • Bitterkeit: Oft ergebnisreich an Catechinen, kann durch Ziehzeit und Wassertemperatur beeinflusst werden.
  • Adstringenz: Ein Gefühl der Trockenheit im Mund, deutet auf einen hohen Gehalt an Tanninen hin.

Regionale Varietäten

Regionale Varietäten von Kama-iri Matcha zeichnen sich durch ihre spezifischen Anbaugebiete aus, die unterschiedliche Geschmacksprofile zur Folge haben. Jede Region betont unterschiedliche Aspekte des Matchas, von der reichhaltigen Umami-Note bis hin zu Nuancen von Süße und Adstringenz.

  • Gyokuro: Teesorten aus der Region sind bekannt für ihre besonders umami-reichen Blätter.
  • Sencha: Bietet eine breitere Palette von Geschmacksprofilen, tendiert zu mehr Adstringenz.
  • Matcha: Gemahlener Grüntee, der sich in seiner Intensität je nach Sorte und Herkunft unterscheidet.
  • Verschiedene Varietäten: Sie beeinflussen die Intensität von Umami, Süße und Bitterkeit.

Die genauen Geschmacksprofile variieren je nach Anbaugebiet und Verarbeitungstechniken, sodass Experten und Genießer eine Welt von Nuancen erkunden können.

Konsum und Kultur

Im Herzen der japanischen Teekultur spielt Kama-iri Matcha eine besondere Rolle. Die Verbindung aus traditioneller Zubereitungsart und saisonalen Einflüssen reflektiert die Wertschätzung der Japaner für Natur und Harmonie.

Zubereitung und Genuss

Für die Zubereitung von Kama-iri Matcha nutzen Japaner traditionelle Utensilien. Teekannen aus Gusseisen oder Keramik und Tassen aus feinem Porzellan sind nicht nur Gebrauchsgegenstände, sondern Ausdruck kultureller Werte. Sie ermöglichen eine optimale Infusion des Tees. Dabei wird Wert auf Wassertemperatur und Ziehzeit gelegt, um das volle Aroma zu extrahieren und eine erfrischende Wirkung zu erzielen. Bei einer Teezeremonie wird die Zubereitung zu einer Kunst, welche die Achtsamkeit und den Respekt vor dem Tee als Geschenk der Natur zelebriert.

Jahreszeitliche Küche

Die japanische Küche zeichnet sich durch ihre saisonalen Lebensmittel und Aromen aus. Kama-iri Matcha wird oft in Verbindung mit saisonalen Zutaten genossen, die das erfrischende Aroma des Tees komplementieren. Die Frühlingsmonate etwa bringen zarte Geschmäcker von neu gepflückten Kirschblättern, während in den Sommermonaten erfrischende Zitrusaromen vorzufinden sind. Diese saisonale Abstimmung macht jede Kama-iri Matcha Erfahrung einzigartig und verankert den Konsum tief in der japanischen Kultur.

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